In einer Welt, die von Schnelllebigkeit, Unsicherheiten und digitaler Dauerpräsenz geprägt ist, suchen immer mehr Menschen nach Sinn und innerer Balance. Spiritualität wird dabei oft zur Antwort – aber nicht in starren, religiösen Dogmen, sondern in flexiblen, oft individuell gestalteten Ansätzen. Vom New Age der 80er-Jahre bis hin zu modernen Bewegungen wie Minimalismus oder der psychedelischen Renaissance haben sich zahlreiche Trends entwickelt, die das Bedürfnis nach Selbstfindung, Heilung und Ganzheitlichkeit spiegeln. Sie eint die Sehnsucht nach Verbindung – mit sich selbst, der Umwelt oder einem größeren Ganzen. Doch welche Wege sind dabei besonders prägend, und wie unterscheiden sie sich? Ein Blick auf zehn spirituelle Trends, die unsere Zeit geprägt haben.
Humanistische Psychologie und Selbsterfahrungsbewegung (1960er-1970er)
Beispiele: Gestalttherapie, Encounter-Gruppen, Transaktionsanalyse, Psychodrama
Kernidee: Fokus auf das Potenzial des Einzelnen zur Selbstverwirklichung. Dabei spielt die emotionale Selbsterfahrung eine zentrale Rolle, oft in Gruppen-Settings.
Einfluss: Bewegungen wie die Esalen-Institute in Kalifornien boten Plattformen für psychologische und spirituelle Experimente.
Transpersonale Psychologie (ab 1970er)
Kernidee: Verbindung von Psychologie und Spiritualität, Fokus auf Bewusstseinserweiterung und mystische Erfahrungen.
Vertreter:innen: Stanislav Grof, Ken Wilber
Beispiele: Holotropes Atmen, Vision Quests, Bewusstseinsarbeit.
Abgrenzung zu New Age: Stärker wissenschaftlich geprägt, sucht jedoch ebenfalls nach spirituellen Dimensionen im Menschsein.
Yoga- und Meditationsbewegungen (ab 1960er-Jahre)
Kernidee: Übernahme und Anpassung östlicher Praktiken (vor allem aus Indien) für westliche Bedürfnisse. Fokus auf innerer Ruhe, körperlicher Gesundheit und spiritueller Erleuchtung.
Beispiele: Hatha-Yoga, Transzendentale Meditation (TM), Zen-Meditation, Vipassana.
Einfluss: Vom Hippie-Zeitalter bis zur heutigen Wellness-Kultur hat Yoga eine Transformation von einer spirituellen Praxis zu einem Lifestyle-Produkt durchlaufen.
Abgrenzung:…
Die 5Rhythmen, eine Tanz- und Bewegungsmeditation, sind mehr als nur körperliche Ausdrucksformen – sie sind eine Einladung, die Facetten des Lebens zu erleben und zu verkörpern. Stillness, der fünfte und letzte Rhythmus, hebt sich dabei besonders hervor. Er ist nicht einfach das Ende einer Reise, sondern ein Raum der inneren Einkehr, in dem Bewegung und Stille miteinander verschmelzen. Doch wie tanzt man Stillness, was bedeutet sie im Leben, und wie unterscheidet sie sich von den anderen Rhythmen?
Der Rhythmus der Stillness: Eine Einladung zur Achtsamkeit
Im Gegensatz zu den dynamischen und oft energetischen Bewegungen der vorherigen Rhythmen – Flowing, Staccato, Chaos und Lyrical – zeichnet sich Stillness durch verlangsamte, bewusste Bewegungen aus. Hier geht es nicht darum, etwas Bestimmtes zu tun, sondern um das Sein selbst. Die Bewegungen entstehen aus dem Moment heraus, sanft und fast meditativ, oft begleitet von Pausen, in denen die Bewegung scheinbar zum Stillstand kommt.
Gabrielle Roth, die Begründerin der 5Rhythmen, beschreibt Stillness als den Ort, an dem wir „unseren Atem tanzen und den Puls der Stille fühlen“. In dieser Phase kann es passieren, dass man ganz in sich hineinhört und die innere Welt erforscht – ein Moment der Verbundenheit mit sich selbst und der Welt.
Wie man Stillness tanzt
Stillness tanzt man nicht wie einen klassischen Tanz. Es gibt keine festgelegten Schritte, keine vorgegebene Choreografie. Stattdessen lässt man die Bewegungen entstehen, oft inspiriert durch den Atem oder die Energie des Raumes. Dabei kann man sitzen, stehen, liegen oder sich minimal bewegen. Es geht darum, authentisch…