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Grundhaltungen der Achtsamkeit Die Kunst der Nicht-Bewertung

Grundhaltungen der Achtsamkeit: Die Kunst der Nicht-Bewertung

In einer Welt, die in Kategorien denkt, Urteile fällt und alles in gut oder schlecht einteilt, ist die Praxis der Nicht-Bewertung eine radikale Haltung. Sie fordert uns auf, die Dinge so zu sehen, wie sie sind – ohne sie sofort zu interpretieren oder zu bewerten. Diese Haltung ist eine der zentralen Grundpfeiler der Achtsamkeitspraxis und geht tief in die Philosophie des menschlichen Daseins hinein. Doch was bedeutet Nicht-Bewertung genau? Warum ist sie so essenziell, und welche Einsichten kann sie uns über uns selbst und die Welt offenbaren? Die Natur der Bewertung – Ein Automatismus des Geistes Unser Geist ist darauf programmiert, alles in gut und schlecht, angenehm und unangenehm, richtig und falsch einzuteilen. Dieses Denken ist tief in unserer Evolution verankert – es half uns, Gefahren zu erkennen und schnelle Entscheidungen zu treffen. Doch in der heutigen Zeit, in der nicht mehr jede Situation eine unmittelbare Bedrohung darstellt, führt diese automatische Bewertung oft zu Stress, Unzufriedenheit und inneren Konflikten. Der Buddhismus und die Achtsamkeitslehre lehren daher, sich von dieser ständigen Urteilsfällerei zu befreien und eine offene, wertfreie Haltung gegenüber dem Leben einzunehmen. Laozi, der Begründer des Daoismus, erkannte bereits vor Jahrtausenden: „Wenn du aufhörst, Gut und Böse zu unterscheiden, dann enthüllt sich die große Wahrheit.“ Dieser Gedanke deutet an, dass unser Bedürfnis, alles zu bewerten, uns letztlich von der tieferen Erkenntnis des Seins entfernt. Nicht-Bewertung als meditative Achtsamkeits-Praxis Die Praxis der Nicht-Bewertung bedeutet nicht, dass wir unser Urteilsvermögen aufgeben oder naive Gleichgültigkeit entwickeln. Vielmehr geht es darum, bewusst wahrzunehmen, ohne…
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