Phänomen Raw Dogging: Ein Blick auf den neusten Trend
Wir alle kennen es: Lange Flüge können zäh wie Kaugummi sein. Während manche von uns sich mit einem Cocktail aus Filmen, Snacks und Musik die Zeit vertreiben, gibt es neuerdings eine Gruppe von Menschen, die das Flugerlebnis radikal anders angehen. Willkommen in der Welt des “Raw Dogging” – dem Trend, sich auf Langstreckenflügen bewusst jeder Ablenkung zu verweigern. Klingt schmerzhaft? Das ist es auch.
Was ist Raw Dogging?
Raw Dogging beschreibt die Praxis, während eines Fluges auf jegliche Formen von Unterhaltung, Komfort und teilweise sogar auf essentielle Dinge wie Wasser zu verzichten. Keine Filme, keine Musik, kein Buch, keine Snacks – einfach nur du und die trostlosen Bordansagen. Der Begriff stammt eigentlich aus einer ganz anderen Ecke und wird ironisch verwendet, um den “rohen”, unverfälschten Flugerfahrungen einen Namen zu geben.
Woher kommt der Begriff?
Der Begriff “raw dogging” hat seine Ursprünge in der Umgangssprache und bedeutet im ursprünglichen Kontext “ohne Schutz oder Filter” – oft mit einer gewissen Prise Unvernunft. Warum also diesen Begriff auf ein Flugerlebnis übertragen? Die Idee dahinter ist, der Reise einen archaischen, puristischen Touch zu verleihen – eine Art Meditation über das Sein im Flugzeug. Keine Kopfhörer, keine Kuscheldecke, kein Glas Wein, nur du und die endlose, gnadenlose Langeweile.
Die gemeldeten Auswirkungen
Die Anhänger*innen berichten über ein breites Spektrum von Erfahrungen, das von erleuchtenden Momenten bis hin zu existenziellen Krisen reicht. Einige behaupten, dass Raw Dogging ihre Willenskraft gestärkt und ihnen eine tiefere Verbindung zu ihrer eigenen Resilienz gegeben habe. Andere berichten von völligem Zusammenbruch und dem plötzlichen, aber überwältigenden Verlangen, den Rückflug einfach zu canceln.
Was sagen Expert*innen?
Gesundheitsexpert*innen warnen vor den potenziellen Risiken dieses Trends. Dr. Gill Jenkins, Hausärztin und Flugmedizinerin, bezeichnete die Teilnehmer als “Idioten” und betonte, dass der Verzicht auf Bewegung und Flüssigkeitszufuhr während langer Flüge das Risiko von Thrombosen und Dehydrierung erhöht. Der Neurowissenschaftler Mark Williams wies darauf hin, dass das Flugzeugumfeld nicht wirklich ungestört ist und äußere Reize wie Triebwerksgeräusche oder weinende Babys weiterhin präsent sind.
Warum machen Menschen das?
Warum dieser Trend? Vielleicht als Gegenreaktion auf unsere überstimulierende, digitale Welt. Oder vielleicht einfach, weil Menschen sich gerne selbst herausfordern, besonders wenn sie ihre Erlebnisse danach in sozialen Medien posten können. Ein User berichtet auf Reddit: “Nach sechs Stunden begann ich, die Lautstärke des Triebwerks rhythmisch zu interpretieren. Nach neun Stunden hatte ich überzeugende Theorien über das Liebesleben der Crew.” Ein anderer sagt: “Ich habe gelernt, dass es möglich ist, sich mit den Augen eine Sudoku-App vorzustellen. Spoiler: Ich habe verloren.”