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5Rhythmen Workshop: Wenn der Körper den Geist heilt

5Rhythmen kann durchaus erklärt werden, es wird nur niemand wirklich begreifen. Erst wer einmal mitgetanzt hat, kann annähernd erahnen worum es geht. Oder besser: fühlen. In Worte ist die Komplexität der Sache schwer zu fassen. Die leider bereits verstorbene Gründerin Gabrielle Roth sagte einmal dazu: “Energie bewegt sich in Wellen. Wellen bewegen sich in Formen. Formen bewegen sich in Rhythmen. Ein menschliches Wesen ist genau das. Energie, Wellen, Formen, Rhythmen. Nicht mehr und nicht weniger – ein Tanz.” Alles klar?

Wie das Leben ist auch 5Rhythmen ein Weg. Er beginnt für die meisten mit einer zweistündigen Tanzerfahrungen – und endet nie. Wie sollte er auch, wenn das Leben plötzlich selbst zu 5Rhythmen wird.
Der 5Rhythmen-Weg jedenfalls ist gepflastert mit bunten Flyern. Einladungen, deinem Tanz solch Qualität und Tiefe zu verleihen, die gar im Stande sind – so das Versprechen – deinen Geist zu heilen. Mit einem 5Rhythmen-Workshop. Spätestens da keimt die Frage auf, in welcher Sekte man wohl gelandet sei. 😉

Ein 5Rhythmen-Workshop (mindestens 15 Stunden 5Rhythmen Erfahrung verpflichtend) ist ein längerer Event, der bis zu zehn Tage dauern kann, zumeist aber ein- bis zweieinhalb Tage in Anspruch nimmt. Die Maxime lautet: Eat, sleep, dance, repeat. Und, soviel steht fest: Da fängt´s eigentlich erst richtig an, mit den 5Rhythmen. Es gibt “Heartbeat”-Workshops, in denen du tief in dich hineinsiehst und deine Emotionen erforscht. Bei “Cycles” ergründest und tanzt du deine Lebensgeschichte. “Mirrors”-Workshops konzentrieren sich auf das Ego, Identität und Muster. Der Fokus liegt auf Selbsterkenntnis, Entlarven von Selbsttäuschungen und authentisches Sein. “God, Sex, and the Body” ist ein 5Rhythmen-Workshop, der die Themen Spiritualität, Sexualität und Körperlichkeit erforscht. Bei “Shadow Work” geht es um deine Schattenseiten. Kein Wunder, dass 5Rhythmen auch in der Traumatherapie genutzt wird.

“Man könnte es aus der Perspektive betrachten, dass Emotion Energie in Bewegung ist.”

“Wenn du deine Psyche in Bewegung bringst, heilt sie sich selbst”, sagte Gabrielle Roth. Der Belgier Chris Camp, einer der begnadetsten 5Rhythmen-Lehrer, nennt es so: “In einem 5Rhythmen Heartbeat-Workshop untersuchen wir bewusst die Verkörperung unserer emotionalen Erfahrungen. Jede Emotion hat einen Zweck, oder genauer gesagt, jede Emotion kann mehrere Zwecke haben. Wenn wir beispielsweise die Emotion Wut vollständig zulassen, hilft sie uns dabei, Grenzen zu setzen, Klarheit zu schaffen, unsere Bedürfnisse auszudrücken und unsere Kraft zu spüren. Man könnte es aus der Perspektive betrachten, dass Emotion Energie in Bewegung ist. Eine Emotion besteht aus Empfindungen, Gefühlen und einer Handlung. Idealerweise geschieht alles gleichzeitig. Wenn wir nicht in der Lage sind, einige Aspekte dieser Emotionen zuzulassen oder zu erleben, könnte man dies so umformulieren, als ob die Emotion irgendwie in unserer Physiologie feststeckt. In 5Rhythmen nutzen wir unsere Praxis, um mehr von unserem Körper hinzuzufügen, um die Energie der Emotion zu unterstützen, sich durch uns zu bewegen. So beginnen wir Schritt für Schritt, uns wieder mit unserem Herzen zu verbinden und lernen, unser emotionales Herz auszudrücken, nicht durch Worte, sondern durch Bewegung, durch Handlung, durch Verkörperung.”

Das Tanzen innerhalb der Gruppe lässt sich als eine tiefgreifende, körperlich-emotionale Reise vorstellen, die von Bewegung, Verbindung und einem sicheren Raum geprägt ist. Die Gruppe schafft eine Atmosphäre, in der jede Person individuell tanzen darf, während die kollektive Energie ein Gefühl von Unterstützung und Gemeinschaft bietet. Und zwischen den Tänzen: Übungen, Übungen, Übungen. So sitzt du vielleicht einem eigentlich Wildfremden gegenüber und gestehst deine tiefsten emotionalen Leiden. Oder du tanzt – vor den Blicken aller. Das erfordert Mut, aber es lohnt sich. Ihr hält euch an den Händen. Du weinst. Und umarmst. Und weinst. Und lachst. Und weinst.

Bei den 5Rhythmen geht es nicht um Verstehen, sondern darum, uns selbst eine Erfahrung zu ermöglichen, die gefühlt werden kann.

“Wir gewinnen alle Funktionen jeder Emotion zurück, die wir im Laufe der Jahre irgendwie verloren haben. Angst bringt Mobilisierung und die Fähigkeit, nicht steckenzubleiben, Wut bringt Klarheit, die Fähigkeit, unsere Bedürfnisse aus einer Position der Ermächtigung heraus auszudrücken, Traurigkeit leert uns und reinigt uns, Freude erhebt uns und beginnt, eine Verbindung herzustellen, Mitgefühl verbindet uns und schafft ein gefühltes Gefühl der Zusammengehörigkeit. Und das sind nur die Dinge, die oft als die primären Emotionen bezeichnet werden. Es gibt so viele weitere Variationen, verschiedene Arten von Gefühlen, die alle Teil unseres emotionalen Herzens sind”, erklärt mir Chris. Er weiß, dass das nicht so einfach zu begreifen ist: “Bei den 5Rhythmen geht es nicht um Verstehen, sondern darum, uns selbst eine Erfahrung zu ermöglichen, die gefühlt werden kann. Wir haben das Sprichwort: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ich möchte hinzufügen: Eine Erfahrung sagt mehr als eine Million Bilder.”

Ja, irgendetwas passiert da. Vielleicht bin ich emotional zu unterentwickelt, spirituell ganz sicher, als das ich es fassen könnte. “Wenn du deinen Körper bewegst, bringst du deine Seele ins Fließen”, höre ich Gabrielle engelsgleich in meinem Kopf. Chris versucht es so: “Ich bin derzeit dafür, in diesen Zusammenhängen Wörter wie „unsere Physiologie“ oder „unser Nervensystem“ anstelle des Wortes „Körper“ zu verwenden. Wenn wir in unserer Praxis auf den Körper verweisen, meinen wir unseren gesamten Körper, einschließlich des Nervensystems, der Neurotransmitter, Hormone, Biologie und Physiologie. Mithilfe unserer 5Rhythmen-Karte können wir mit der Bewegung verschiedener Körperteile arbeiten, um Veränderungen in unserer Neuro-Bio-Physiologie zu unterstützen.” Und er zitiert Gabrielle Roth: „Wenn du den Körper in Bewegung bringst, heilt sich die Psyche selbst.“

Was, frage ich, ist dabei entscheidend? Was führt zur Heilung? Die absolute Azeptanz der Gruppe? Der geschützte Raum, in dem jeder sein und tun kann? “Es kann sein, dass die Antwort auf diese Frage für jeden anders ausfällt. Oder sogar je nach Situation, Kontext und Thema, an dem wir arbeiten, unterschiedlich ausfällt. Ein wichtiger Aspekt ist natürlich das gefühlte Sicherheitsgefühl. Und es gibt einige Möglichkeiten, wie wir dazu beitragen können, dieses Sicherheitsgefühl zu erzeugen. Es gibt verschiedene Zutaten, die helfen können, Dinge wie Klarheit, Struktur, soziale Verbindung, körperliche Sicherheit, sogar Dinge wie Temperatur und Umgebung sind einige der Möglichkeiten, wie wir Sicherheit fördern können.”

Der Rest liegt – zumindest für mich – im Verborgenen. Noch. Aber ich tanze. So oft es geht. Und es ist wunderbar.


Stimmen von Teilnehmern eines 5Rhythmen Workshops (Namen geändert):

“Das 5 Rhythmen Tanzwochenende ‘Healing Broken Connections’ war für mich eine wunderschöne und intensive Erfahrung. Es hat mich wieder in meine Lebendigkeit geführt und mich mit meinem Innersten wieder in Verbindung gebracht. Mit meinen Potentialen, Wünschen, Sehnsüchten und ganz allgemein mit meinen Emotionen. Einfühlsam geleitet mit sehr viel Wissen um die Traumareaktionen des Menschen, habe ich mich von Chris Camp gut durch das Wochenende geführt empfunden. Vor allem all die Gefühle zu verkörpern sowie auch die alternativen Möglichkeiten mit dem ganzen Körper zu spüren ist von großem Wert. Die durchlebten Gefühle und Veränderungen haben sich mit nachhaltig eingeprägt und mir wieder mehr Stabilität in meinem Leben gebracht. Und große Freude an meinem Körper. Vor allen die ‘connections’ die ich an diesem Wochenende mit den anderen Teilnehmer*innen in diesem geschützten Rahmen erfahren durfte, waren sehr heilsam. Mein herzlicher Dank geht an Chris Camp und Verena Sacher-Graiff.”
Peter K.

“Ich sehnte mich schon länger wieder nach einem tiefgehenden Tanzwochenende, da ich spürte, dass mir das helfen kann mit herausfordernden Situationen im Leben besser umzugehen… im Verlauf des 5Rhythmen-Workshop wurde mir das sehr stark bewusst, dass 5Rhythmen-Tanz für mich unter anderem eine Hilfe zur Lebensbewältigung ist, da ich mich und meine Kraft im Tanz so sehr spüre, dass ich dann anders mit Dingen umgehen kann…Waves zu tanzen ist schön und eine wichtige regelmäßige Praxis – wenn jedoch die Workshops fehlen, sind die Waves für mich irgendwann nicht mehr gehaltvoll genug – Es ist wie beim Wandern: Bis zu einer Alm zu gehen ist schön und oft die einzige Möglichkeit, doch ohne hin und wieder auf dem Gipfel zu stehen, verliert auch die Alm als Ziel irgendwann ihren Glanz…ich glaubte, den Boden zu spüren, doch ich merkte erst am letzten Workshoptag, wie geerdet ich sein kann und wie gut mir das tut…es war für mich fast magisch, dass sich mein zu Beginn des Workshops präsentes Thema wie von selbst durch alle Einheiten zog, von verschiedenen Seiten beleuchtet wurde und mir bis zum Schluss damit sehr viel wohler wurde bzw. ich eine andere Sicht darauf gewann…ich wünsche mir, immer wenn das Thema wieder belastend bei mir auftaucht, die Sichtweise und das Umgehen damit selbst verändern zu können…die Art, wie der Workshop geführt wurde war sehr zielgerichtet…die Art, wie der Workshop geführt wurde erlaubte mir ein tiefes Eintauchen in die Emotionen, da ich mich sicher und gehalten fühlte…ich schlief von Samstag auf Sonntag so lang und tief wie schon lange nicht mehr.”
Sabine R. (50 Jahre)

Ich bedanke mich für die Unterstützung und das Vertrauen. Alles Liebe an Chris, Verena und alle Teilnehmer des 5Rhythmen Workshops “HEALING BROKEN CONNECTIONS” im Nov. 2024 in Innsbruck.

Weitere Informationen über 5Rhythmen hier.
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